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Ieva Niedre und der Ruf nach mehr Medienexpertise in Lettland

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Es folgt Interview mit Ieva Niedre Ueber Stereoskopie und Kinectinstallationen aus Riga.

Interview mit dem Visual Culture Club in Riga.

creatimm: Ieva, du bist für den ‚Vizualas kulturas klubs’ – zu deutsch, visueller Kultur-Klub (VKK) – tätig. Was ist das für eine Vereinigung und wie kamst du dazu dort mitzuwirken?

Ieva Niedre: Im Jahr 2009 taten sich Dmitrijs Ščegoļevs und einige andere Studierende aus dem Medienbereich der Lettischen Kultur Akademie (LKA) zusammen um einen Verein oder genauer gesagt eine nicht-staatliche Organisation zu gründen, die sich für mehr Expertise im kommerziellen Filmbereich in Lettland einsetzen sollte, den VKK. Bis 2010 bestand der Klub jedoch nur auf dem Papier, bis ich bei einem Projekt Dmitrijs kennen lernte und so an den Verein geraten bin. Danach begannen wir den Verein richtig aufzubauen und ich war von Anfang an bei fast allen Projekten dabei.

creatimm: Kannst bei euren Tätigkeiten noch weiter ins Detail gehen? Was macht ihr genau?

Ieva Niedre: Da es uns störte, dass es in Riga und Lettland an Erfahrungen im massentauglichen Publikumsfilm haperte, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht   Fachwissen an den lettischen Mediennachwuchs zu vermitteln, um so die Medienkompetenz zu verbessern. Wir konzentrieren uns dafür auf Medienexperimente und spezielle Bildungsmaßnahmen und möchten ein Netzwerk schaffen das die unterschiedlichsten Kompetenzen zusammenbringt. Unser erstes Projekt war daher eine Workshop-Reihe Namens ‚Cinema A-Z’, mit dem Ziel den Teilnehmern alles Wichtige für eine gute Filmproduktion zu vermitteln. Dafür haben wir Professoren aus Estland, Litauen und Lettland begeistern können, die hier in Riga gezeigt haben, wie man ein Filmscript schreibt, einen Film produziert und ein solches Projekt richtig managet. Aus diesem Projekt haben sich dann auch die Parus Studios entwickelt.

creatimm: Du sprichst von den Parus Studios, was hat es denn damit auf sich?

Ieva Niedre: Da der VKK nur die Bildungsaufgabe abdeckt wurde mit der Ausgründung der Parus Studios eine Produktionsfirma ins Leben gerufen, um in Lettland auch Filmprojekte umzusetzen. Neben herkömmlichen Videoproduktionen liegt der Schwerpunkt vor allem auf 3D, sprich auf Stereoskopie und auf gestengesteuerte Installationen mit Hilfe des Xbox 360 Systems Kinect. Dabei haben wir uns besonders auf interaktive ‚Public Games’ für Festivals und auf urbane Umgebungen spezialisiert, bei denen die Menschen mit den Bewegungen ihres Körpers Spiele bedienen oder Lichtinstallationen steuern können. Im 3D-Bereich machen wir neben Videos auch 3D-Fotos.

creatimm: Zum Thema 3D, erst im Mai habt ihr die 3D-Tage veranstaltet, um was ging es dort?

Ieva Niedre: Es war in erster Linie eine Aufklärungsveranstaltung. Leider nehmen viele Menschen in Lettland die 3D-Technik noch nicht ernst. Daher wollen wir zeigen, dass sie nicht nur für Kinder- oder Actionfilme interessant ist, sondern auch in Bildung und Wissenschaft einsetzbar ist. Viele denken zudem auch, dass 3D sehr teuer zu produzieren ist. Dass das nicht so ist, haben unsere kostenlosen Workshops auf den 3D-Tagen gezeigt. Wir haben die Teilnehmer dafür in vier Städten (u.a. auch in Riga) an die Technik herangeführt. Gleichzeitig haben wir die erste 3D-Sandanimation im Baltikum produziert und eine Digital-Foto Ausstellung (Baltic Capitals) veranstaltet. Die 3D-Tage waren vom 15.05. bis zum 31.05.

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creatimm: Kannst du zu Schluss noch etwas über eure Ziele für die Zukunft erzählen?

Ieva Niedre: In Zukunft möchten wir noch viel internationaler werden und Europaweit wie auch in Russland mit anderen Organisationen zusammenarbeiten. Wir wollen auch weiterhin Workshops anbieten und ein Gefühl für eine baltische und lettische Medienindustrie zu schaffen. Besonders freuen wir uns auf die Kulturhauptstadt 2014 in Riga, denn da möchten wir neue 3D-Tage veranstalten. Außerdem wollen wir uns noch in ‚Augmented Reality’ (erweiterte Realität) einarbeiten, das wird noch sehr spannend.

[Note: Ieva Niedre hat Kultur- und Medienmanagement an der 'Lettischen Kultur Akademie' studiert und ist Projektmanagerin beim 'Vizualas kulturas klubs' in Riga.]

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